Eine sichere Auswahl von Kosmetik-Produkten mit Gütesiegeln

Bio-Kosmetik – das klingt doch richtig gut.
Oder auch Naturkosmetik.
Da fühlt Mann sich doch richtig sicher beim Einkauf.
Aber gleich daneben steht im Regal etwas das nennt sich Pflanzenkosmetik…
und sogar vegane Produkte gibt es… !
Das muss doch gut sein – oder doch lieber Bio?...
Konventionelle Kosmetik sollte es doch auf keinen Fall sein…
oder verwechsel ich das jetzt mit herkömmlich…???
Alles was als „Herkömmlich“ bezeichnet wird in der Werbung ist doch immer alt, überholt und „jetzt nicht mehr gut“…
Aber der Werbung darf Mann doch sowieso nicht trauen…
Ich bin verwirrt. Und vom Weg abgekommen.
Eigentlich wollte ich doch nur eine Hautpflege kaufen, die meinem Gesicht gut tut.
Aber nun befinde ich mich im Dschungel der Kosmetik-Begrifflichkeiten.
Wonach kann ich auswählen?
Welche Kriterien sind wichtig?
... und vertrauenswürdig??
Zunächst die Klärung des Begriffs Konventionelle Kosmetik
- Das Wort „Konventionell“ erscheint zunächst etwas Negatives zu bezeichnen.
Diese Aussage ist jedoch wertend und damit nicht ganz richtig.
Wikipedia sagt, dass im offiziellen deutschen Sprachgebrauch das Wort Konventionell lediglich als sinngemäßer Ausdruck verwendet wird für „Übereinkommen“.
Kosmetikrezepturen gibt es bereits seit Jahrhunderten, wenn nicht sogar Jahrtausenden.
Oft wird schwärmerisch von den "alten Rezepten" geredet. Manches von dieser Crememischungen war damals schon gut und gilt auch heute noch als empfehlenswert.
Aber es gibt auch alte Rezepturen, welche aufgrund von fehlendem Wissen oder auch Brauchtum mit Substanzen hergestellt wurden, welche heutzutage nicht mehr als „gesund“ und hautverträglich zu bezeichnen sind.
Manches wusste man damals nicht besser und so fand man bei der Herstellung ein Übereinkommen.
Ein Beispiel:
Die klassische Rezeptur der NIVEA besteht aus Mineralöl vermengt mit Wasser.
Der Emulgator, der beides zusammenhält heißt Eucerit.
Lange galt das als perfekte Hautpflege und so gewann diese Creme ihren Status und ihre Beliebtheit.
Zu ihrer Zeit war sie das Nonplusultra der Hautpflege.
Davon profitiert Beiersdorf als Hersteller noch heute.
Dass Paraffin nicht wirklich das Optimalste für die Pflege der Haut ist, weiß man seit wenigen Jahrzehnten.
Sollte die NIVEA-Creme nun aber deshalb ihre Rezeptur total auf den Kopf stellen?
Für ein solches Markenprodukt wäre das sicherlich ein Umsturz, der möglicherweise für den Hersteller zu schmerzhaften Umsatzverlusten führt. Also bleibt alles beim Alten.
Beiersdorf fand für sich das Übereinkommen, dass NIVEA NIVEA ist und bleibt.
Eine konventionelle Kosmetik somit.
Nichts falsches aber vielleicht nicht mehr zeitgemäß und nicht mehr wirklich dem heutigen Verständnis von Hautgesundheit entsprechend.
Andere Hersteller haben ebenso über vergangene Jahrzehnte hinweg Rezepturen ihrer konventionellen Kosmetik entwickelt, die heutzutage nicht in die Kategorien Bio oder Naturkosmetik fallen.
Anhand der Rezepturen auf den Umverpackungen (der INCI) kann Mann so erfahren, ob gleich nach Aqua, Mineralöle sowie noch andere synthetische Inhaltsstoffe den Hauptanteil des Pflegeprodukts ausmachen.
In konventioneller Kosmetik ist alles enthalten, was gesetzlich zugelassen ist.
Das können
- hormonell wirksame UV-Filter sein,
- hautirritierende,
- allergieauslösende
- bis hin zu potentiell krebserregenden Stoffen sein.
Nun fragt sich ein gesund denkender Mann natürlich, wieso das so sein darf.
Vermutlich deswegen, weil Justitia manchmal blind zu sein scheint und Gesetzeshüter oft nicht den richtigen Durchblick haben.
Anders lässt es sich kaum erklären, weshalb beispielsweise ÖKOTEST Jahr für Jahr Substanzen in Kosmetikprodukten findet, die der Gesundheit schaden.
Will Mann sich solchen Gefahren nicht aussetzen, gibt es jedoch Alternativen zur konventionellen Kosmetik.
Leider müssen wir vorab jedoch noch ein paar Aber erwähnen:
- Kosmetikprodukte mit Textaussagen
Gerne bedienen sich konventionelle Kosmetikprodukte einer Textaussage bzw. auf Neudeutsch eines Claims.
Dann steht auf der Verpackung z.B. „ohne …“ oder „frei von…“.
Gerne wird auch der Verzicht von Tierversuchen hervorgehoben.
Hier ein Beispiel:
Der Text zum Foto ist aufgrund einer Recherche beim ehemals frei zugänglichen Portal Codecheck entstanden.
Mit solchen Textaussagen wird Mann in einer scheinbaren Sicherheit gewogen, dass beispielsweise auf einen oder mehrere besorgniserregende Inhaltsstoffe verzichtet wurde.
Stimmt die Grundrezeptur aber nicht, nützt auch das Fehlen von „Gefahrenstoffen“ wenig.
Das Fazit:
Hände weg von Produkten mit solcher Augenwischerei.
- Auch Vegane Kosmetik ist nur modisches Wortgeklingel.
Vegan heißt nämlich nicht, dass alles in der Rezeptur natürlichen Ursprungs ist.
Vegan heißt ausschließlich, dass keine Inhaltsstoffe tierischer Herkunft enthalten sind.
Paraffin beispielsweise oder andere synthetische Bestandteile sind nicht tierischer Herkunft, können aber trotzdem in einer veganen Creme enthalten sein.
Das Fazit:
Auch hierbei Hände weg von Produkten mit solcher Augenwischerei.
- Pflanzenkosmetik – auch das ist Wortgeklingel.
Oft enthalten solche Produkte nur einen Anteil an pflanzlichen Inhaltsstoffen.
Und die Herkunft muss nicht unbedingt unbedenklich sein und Pflanzenextrakte oder Öle wurden möglicherweise bereits stark technisch oder chemisch verarbeitet.
Der Hersteller schmückt sich lediglich mit dem positiven Image von Pflanzen, die Grundrezepturen können jedoch eher der konventionellen Kosmetik entsprechen.
Das Fazit: Schönfärberei.
Hier hilft nur, sich die INCI genau anzuschauen und dann selber zu entscheiden ob Mann sich mit einer solchen Rezeptur einverstanden erklären will oder eher nicht.
Große Marken – große Schönfärberei
- Naturkosmetik – das klingt zunächst vertrauenserweckend.
Aber leider ist die Bezeichnung Naturkosmetik kein geschützter Begriff.
Nur wenn sich ein vertrauenswürdiges Naturkosmetiksiegel auf der Verpackung befindet, ist der Hersteller dazu verpflichtet, einen bestimmten Anteil an Rohstoffen natürlichen Ursprungs zu verwenden.
global2000.at hat´s überprüft
Im Februar 2016 wurde global2000.at ein Naturkosmetik-Check veröffentlicht.
TesterInnen haben rund 60 Naturkosmetik-Marken gefundenen.
Ziel war es in dieser großen Zahl an Herstellern „Trittbrettfahrer“ aufzudecken, die sich nur ein Naturkosmetikimage zulegen, dabei aber Rohstoffe konventioneller Landwirtschaft verwenden, welche mit Schadstoffrückständen aus der Produktion belastet sein können.
Das Fazit:
Die Testergebnisse waren zumeist erfreulich aber es gibt auch zum Teil sehr bekannte Kosmetikmarken, bei welchen eine Irreführung von KonsumentInnen stattfindet.
Wer dazu mehr wissen will, klickt einfach hier:
https://www.global2000.at/publikationen/naturkosmetik-check
Nach so vielen Warnungen kommt nun jedoch eine echte Empfehlung:
Es ist die Bio-Kosmetik, welche wirklich pflegend und gesundheitlich unbedenklich ist.
Bio bedeutet, dass die Rohstoffe aus kontrolliert biologischem Anbau stammen.
Unterschieden werden innerhalb der Bio-Kosmetik die vorgeschriebenen Anteile der biologischen Rohstoffe durch verschiedene Bio-Zertifizierungsstellen. ecocert Bio-Kosmetik beispielsweise besitzt einen Anteil an Rohstoffen pflanzlichen Ursprungs von 95 Prozent.
Der wirkliche Bio-Anteil liegt jedoch nur bei 10 Prozent.
Bio-Kosmetik muss nicht vegan sein.
Denn es können auch tierische Rohstoffe verwendet werden, wie zum Beispiel Bienenwachs und Lanolin.
In der Naturkosmetik werden diese sogar sehr häufig verwendet.
Güte-Siegel helfen bei der Auswahl von Produkten
- Wenn Mann sicher gehen will, dass nichts an und unter die Haut kommt, was dort nicht drauf kommen soll, helfen ganz bestimmte Güte-Siegel bei der Auswahl von Produkten.
- Nicht alle Siegel müssen auf einem Produkt zu finden sein aber nützlich ist es, wenn sich zumindest eines (besser mehrere) der hier gezeigten sich auf dem Produkt befindet.
- Die hier gezeigte Liste erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit.